Tabelle/Meldeliste H50/1

2018 Spielberichte Herren 50/1

          

1. Spieltag - Heimspiel gegen Bargteheide

Endlich.

Die Außensaison 2018 startete stockend.
Witterungsbedingt wurden die Plätze später fertig als erhofft.

HH Jenfeld ?
Ja – da geht schon was.

Sonntag am 29.4. dann das erste offizielle Mannschaftstraining in Hallenschuhen. Kurt und Wolfgang waren auch mit dabei – wenngleich leider aus verständlichen Gründen nicht beim 1. Punktspiel anwesend.
#urlaub #frauhatgebucht  #party #tochter18

Und los ging es : DERBYTIME
Wetter wie auf den Kanaren. Gingen die Bargteheider davon aus, dass Siek nun aufgrund der Kontinentalplattenverschiebung weiter entfernt sei als zuvor? Ahnten unsere Gäste etwas und wollten dieses schnellstmöglich hinter sich haben?

13:48 zischte bereits die erste Balldose – Plätze 3 und 4 fast wie in Schleusshörn – nur in rot.

Dennis in fast ¾-Hose – groovte sich im roten mit weißen zarten Streifen verziertem Wohnzimmer ein.
Beweglich mit einem verschmitztem Lächeln (was vielleicht voller Stolz noch daher rührte, erfolgreich eine Waschmaschine bedient zu haben) demonstrierte er seinem Gegner wie auf Sand Tennis gespielt werden sollte.

6:0 6:2

Stephan, in der Wintertrainingsrunde gewachsen und nicht mehr so nervös wie letzten Saisonstart in Bad Bramstedt. Sehr konzentriert und hoffentlich in näherer Zukunft noch ruhiger und noch entspannter.

6:1 6:2

Dank an Stefan Soltau für die souveräne Unterstützung der H50/1. Deutlich ungefährdeter Sieg. Rückhandslice wie ein Cellospieler ... auf den Punkt. Die Vorhand wie ein Revolverheld vergangener Tage – ansatzlos – treffsicher.

6:1 6:2

 
3:0 – was für ein Start – Fußball lief jetzt auch (Tja)


Danke noch mal an den Hauptsponsor, das Outfit fand viel Zuspruch!
#kompass #pflegekraft #vermittlung


... und Önny steht das Blau am besten. Henry Fonda in jungen Jahren. Eiskalt – blitzschnell. Erdrückende Länge in den Schlägen und von Coach Lenny richtig eingestellt zeigte er seinem Gegner mal wieder mehrere Grenzen auf. Saisonstartbonus: Vorhandstopp – die Zuschauer schienen angenehm überrascht.

6:2 6:3

... von Mensch Önny zu Och Dirk:
Serve and Volley meets Serve and Volley
Raffiniert vs. Unermüdlich
Niedergerungen vs. Raffinierte Zählweise
Vorne – hinten – Stopp – Lob – rechts – links
Der Schaffner kennt den Weg.

6:2 6:4

Sigi, Ende April noch grippegeschwächt und in den Mai geschnieft, das Match mit 173 km/h Ass und Augenzwinkern abgeschlossen.
Den Grundschullehrer mit den Worten „In 4 Wochen würde das ganz anders aussehen“ sportlich in den Arm genommen.
Heute Null Chance – Doppelnull.

6:0 6:0

 
6:0 nach den Einzeln


Getuschel bei den Gegnern und es sickerte durch:
DIE WOLLEN VERHANDELN.
In Basarmanier (z.B. Bagdad) boten sie uns ein 7:2 an!?!
"NO WAY- IHR HABT ALLES GLATT IN 2 VERLOREN" sprach unser Captain und die Doppel wurden gespielt.


Dennis könnte mit Fersenkissen spielen – gab aber auch zu verstehen dass er sich gerne schonen wolle.
Captain springt ein – kurzes Paarungswirrwarr – und die Doppel stehen.

Die Vorahnung der Gäste nahm ihren Lauf.

BOOM BOOM BOOM

9:0

Önny/Stephan 6:2 6:3

Dirk/Captain Haui 6:4 6:2

Sigi/Stefan 6:3 6:1


Der Spieltag ließ sich in einem Grinsen der H50er nieder. Durch die tolle Unterstützung einiger H40 Spieler, Familienangehöriger und anderer Zuschauer wurde es ein perfekter Saisonstart.
Gyros und Pommes satt mit scheinbar gelösten Bargteheidern beendeten diesen Start und den Sprung an die Tabellenspitze.

Es wurde Wirklichkeit was unsere Gegner wohl bereits schon im Vorfeld ahnten:

Ein schöner Tag für uns !

 

 

 

         

2. Spieltag - Heimspiel gegen Bad Oldesloe

2. Spieltag, es geht gegen Bad Oldesloe. Nach dem Sieg gegen Bargteheide wird es heute damit richtungsweisend. Ein Sieg würde alle Blicke nach unten beenden und Klarheit für die Ziele der Saison schaffen.

 

Deshalb erste wichtige Frage: kommt Bad Oldesloe mit ihrer Nummer 1? Beim ersten Punktspiel hat Ralf Schulz noch verletzt gefehlt. Aber wie soll es anders sein, Bad Oldesloe läuft in bester Besetzung auf. Aber das ist ja erlaubt!

 

Das Wetter: Hochsommer —> hier geht heute keiner ohne Sonnenbrand von der Anlage, einschliesslich der Zuschauer. Und zu den „Fähigkeiten am Schläger“ bekommt bei diesem Wetter vor allem die körperliche Fitness besondere Bedeutung.

 

Der Gegner von Dennis beginnt wie die Feuerwehr auf unglaublichem Niveau. Hohes Tempo und Präzision machen Dennis das Leben schwer. Zudem erste und zweite Aufschläge, die sich vom Tempo her nicht unterscheiden. Die Bälle schlagen links und rechts ein, Dennis kann nur zuschauen. Wenn sein Gegner das Niveau hält ist das Spiel schnell vorbei. Bis zum 3:0 sieht es so aus. Dennis ackert von links nach rechts, gräbt alle Bälle aus und tatsächlich  da gibt es auf einmal die ersten leichteren Fehler bei seinem Gegner. Dennis ist jetzt endlich drin im Match. Sein Gegner muss für jeden Punkt immer mehr Risiko gehen. Und das zahlt sich aus. Dennis ist dran und das Spiel ist auf hohem Niveau absolut ausgeglichen. So geht es dann in den unvermeidbaren Tiebreak. Sein Gegner ist in engen Phasen erkennbar vorsichtiger, reduziert das Tempo gerade mit der Rückhand und streut dann Fehler ein. Das setzt er auch im Tiebreak fort. Dennis holt den Satz

 

Der zweite Satz und der unerfahrene Betrachter geht davon aus: gleich gibt Dennis auf. Ihm ist kalt, der Kopf hängt, trinken wird verweigert, er humpelt, die Achillessehne schmerzt,  Unterstützung wird schroff abgewiesen „Willst Du was essen?" —> Nein, dann bekomm ich Sodbrennen!!

 

Der erfahrene Betrachter stellt fest: das ist alles wie immer. Und wie immer wühlt Dennis und (fast)  jeder Ball kommt zurück. Auch wenn er über eigene Fehler flucht und verzweifelt wirkt, auch sein Gegner mach welche. Es geht hin und her. Ab der Mitte des zweiten Satzes schein Dennis endlich recht zu behalten („ich bin so schlecht“). Sein Gegner etwas dominanter und so im Vorteil. Er holt das das Break zum 5:6, und schlägt zum Satzgewinn auf. Wars das? Nein —> auch hier jetzt Kopfkino und Zitterhändchen —> Dennis holt das Re-Break 6:6. Auch der zweite Satz geht in den Tiebreak —> ein Nervenspiel. Sein Gegner findet keine Balance zwischen Risiko und Präzision. Dennis wirkt wie dicht am Kollaps aber er erzwingt Fehler und holt so auch den zweiten Satz. Es steht 1:0 für Siek. 7:6, 7:6 —> "Mr. Mental“ Dennis ist zu kaputt, um sich zu freuen.

 

Auf dem Nebenplatz hat Dirk sein Spiel schon lange beendet. Mit 6.0 und 6:3 geht das Spiel klar und glatt an ihn. Sein Gegner kommt mit Dirks hohen Bällen und dem Topspin gar nicht zurecht und macht viele leichte Fehler. Zudem ist der Platz gut für eine Staublunge geeignet , auch Rutschpartien über mehre Meter sind leicht möglich. Beim Stand von 3:0 dann eine wichtige Entscheidung. Wie sollten den Platz wässern. Geändert hat es nichts. 2:0 für Siek.

 

Siggi hat den ersten Satz komplett verschlafen, der geht mit 1:6 verloren, es läuft gar nichts. Mit mehr Mut und Zutrauen in die eigenen Schläge dann ein komplett veränderter zweiter Satz. Siggi spielt endlich Tennis, wartet nicht nur ab und läßt nichts anbrennen. Er revanchiert sich mit einem glatten 6:0. Jetzt also in den Matchtiebreak. Der ist ist nichts für Leute mit schwachen Nerven oder Freunde von temporeichem Tennis. Keiner will den Fehler machen. Fast alle Bälle mindestens 5 Meter oberhalb der Netzkante, das Tempo kurz oberhalb eines Stops. Die Ballwechsel dauern gefühlt Stunden. Aber Siggi macht wie im Tennis erforderlich weniger Fehler und sein Gegner traut sich immer weniger zu. Mit 10:7 holt Siggi dann den Punkt zum 3:0.

 

Jetzt also die zweite Runde.

 

Önny hatte schon im Vorfeld geflucht. Gegen Schulz wird es hart. Das stimmt für den ersten Satz auch absolut. Önny ohne jede Chance. Egal was er macht, sein Gegner hat eine extrem gute Antwort. Aufschlag, Vorhand, Rückhand, Volley, egal was sein Gegner macht alles passt perfekt. So geht der erste Satz mit 0:6 glatt an Oldesloe. Eine glatte Klatsche würde man sagen.

 

Der zweite Satz und Önny hört auf den Rat der diversen Coaches hinterm Zaun: "Hoher Topspin weniger Tempo, sonst gehst Du unter". Und das wirkt. Auf einmal steht es 3:0 für ihn. Geht hier was? Aber sein Gegner stellt sich auch darauf ein, fährt die Fehlerquote auf die Nulllinie und dafür die Präzision und das Tempo noch ein wenig hoch. 6:4 geht so auch der zweite Satz verloren. Da war nichts zu machen. Nur noch 3:1 für Siek.

 

Auf Platz 2 steht auch Kurt auf verlorenem Posten. Sein Gegner optisch 10 Jahre älter, aber dafür noch in der Lage zu laufen. Kurt versucht mit viel Tempo Rallyes aus dem Weg zu gehen. Das klappt nur selten und produziert gleichzeitig viele Fehler. Sein Gegner hält den Ball im Spiel und lässt sich auch von ein paar Treffern, die Kurt setzt, nicht beirren. Kurt immer unzufriedener „Curtis ich erwarte mehr von Dir“. Das Spiel geht glatt an Oldesloe. Nur noch 3.2.

 

Was macht Stephan. Der sollte doch mit den Raisdorfer Siegen im Gepäck vor Selbstvertrauen strotzen und eigentlich nichts anbrennen lassen. Oder ist er vielleicht schon überspielt. Irgendwie von allem etwas. Sein Gegner unscheinbar aber auch unbequem. Er steht ganz dicht eher sogar auf an der Grundlinie und nimmt Stephans Tempo voll mit. Blocken und Dropkick sind gegen Stephan sein Spiel. Wie häufig sieht es von außen aus, als wenn Stephan seinen Gegner mit seinem Tempo vom Platz drücken würde. Aber auf dem staubigen Geläuf streut er mit 105% Tempo immer wieder überraschende Fehler ein. Zudem hält sein Gegner gut dagegen. Ist Stephan müde? In wichtigen Phasen zeigt jetzt aber die Raisdorfer Erfahrung Wirkung. Stephan fährt dann endlich auf 90% Tempo runter und gleichzeitig auf 95 % Präzision hoch. Zudem kommen dann auch seine Stops.  Mit 6:4, 6:3 holt er das Spiel. 4:2 für Siek.

 

Jetzt muss noch ein Doppel her. Das muss doch zu schaffen sein.

 

Nach kurzer Beratung mit dem Capitano ist entschieden: die Hallendoppel müssen es richten. Kurt und Önny die „Hallen-Bank“ im ersten Doppel, Stephan und Dirk im Dritten, dazwischen Siggi und Dennis.

 

Was macht Bad Oldesloe? Die brachen drei Doppel für den Sieg —> versuchen sie eine 7er Aufstellung —> ja sie versuchen es. Bei den Paarungen wird das "ne enge Kiste“. Hier ist noch alles möglich.

 

Kurt und Önny im ersten Satz fast in Schlagdistanz. Aber in entscheidenden Phasen mit Pech. Und Kurt ist auch aus seinem mentalen Einzeltief leider noch nicht raus. So geht der erste Satz knapp mit 5:7 verloren. Leider geht es im zweiten dann nicht bergauf sondern bergab. 1:6 und damit nur noch 4.3 für Siek.

 

Was machen Siggi und Dennis, deren „Lieblingsspielart“ das Doppel ja nur selten ist. 2.6 und 2.6 geht das Spiel deutlich an Bad Oldesloe. Damit steht es 4:4. Wie erwartet: ne enge Kiste.

 

Das dritte Doppel muss es richten.. ein Doppel mit hohem Tempo und immer eng. Keine Paarung dominiert erkennbar. Stephan und Dirk aber immer konzentriert und sie pushen sich gegenseitig. Die Erfahrungen aus der Halle sind jetzt Gold wert. Gerade bei den Big Points sind die beiden zur Stelle —> 6:4 und 6:3 geht das Doppel an Siek —> 5:4!!

 

Yes, geiler Spieltag mit einem „Paarungsmix“ der gut für Siek passte (was Önny vermutlich anders sieht). Perfekte Mannschaftsleistung. Da sind auch die diversen Sonnenbrände zu verschmerzen.

 

Da schmeckte das Bier beim abschliessenden Gyros mit Pommes und Krautsalat gleich noch viel besser.

 

 

           

3. Spieltag - Auswärts gegen Uetersen

Es geht gegen Uetersen. Die Stunde Anreise ist harmlos, wenn man bedenkt, dass wir in zwei Wochen fast nach Dänemark müssen.
Wir bringen acht Spieler und einen Fan (Lea) in vier Autos unter. Nicht gut für unseren „grünen Fußabdruck“, aber es soll sich ja auch keiner eingeengt fühlen auf der Anreise. Das gelingt gut. Wenigstens etwas an diesem Tag. 
Der Capitano hat eine Punktspiel-Vorbesprechung angesetzt. Also Abfahrt gegen 12:00 Uhr und treffen nach Sternfahrt aus unterschiedlichen Richtungen zur Besprechung gegen 13.15 Uhr in Uetersen. Hier schon erste Probleme - Eintreffen der letzten Matadore mit 30 Minuten Abstand. Die Zeit wird für erste Dehnübungen genutzt. Zudem macht es der Capitano kurz—Strategie: Renner-Mowinski-Ausweich Modus. Wolfgang, der „Arm Gottes" spielt wenn Mowinski und und Aquilina da sind, wenn nicht spielen „die krummen Knie“ (Kurt). Alles klar, das ging fix.
Jetzt nix wieder hin zur Anlage. Der ein oder andere braucht noch Zeit und muss vor dem Spiel noch einmal „verschwinden“. Als wir zu acht auf der Anlage auflaufen gibt es erste sorgenvolle Blicke der Uetersen-Vertreter. Was haben die denn vor? Reicht das Grillfleisch?
Und schnell wird klar: Aquilina und Mowinski sind da. Also der Arm Gottes muss ran.
Erster Aufreger: 32 Grad, Sonne und Uetersen hat kein Wasser. Traumhaft! Denen ist wohl unsere Bewirtung im Winter entgangen, bei Minusgraden hatten wir sogar zwei Kisten. Aber es gibt ein freundliches Angebot: 0,75 Liter Flasche aus der Gastro: 4,20 Euro, nein Danke!
Dennis startet gegen Aquilina. Ein sonnengewohnter drahtiger Malteser gegen unseren kalkweißen, achillessehnengeplagten „white caribian“ mit Sonnenallergie.  Ob das was wird? Das Spiel zunächst ausgeglichen. Aber warum fährt Dennis sein Tempo immer weiter herunter. So gibt es bei der Hitze viel zu lange Ballwechsel, Aquilina kann ständig seine Rückhand umlaufen und Dennis auf der Rückhand halten. Das nervt auf die Dauer und geht an die Substanz? Mit zu vorsichtigem Spiel kassiert Dennis dann auch das erste Break. Das reicht für den Satz. Der geht 4:6 verloren. Jetzt tief durchatmen und alles rein in den zweiten Satz. Aber irgendwie macht Dennis keinen frischen Eindruck.
Aber er geht dennoch - körperlich leidend - 3:0 in Führung. Das sieht jetzt besser aus, ist aber noch nichts zum Ausruhen. Dem Malteser scheint die Sonne gar nichts auszumachen. Und wenn es ihm doch zu heiß wird macht er halt eine Pinkelpause und hält dabei den Kopf unter den Wasserhahn. Vielleicht sollte Dennis das auch machen. Beim Stand von 3:2 dann ein wichtiger Punkt. Eine Stop knapp an oder neben die Linie gibt Dennis aus. Sein Gegner sieht das anders. Ohne Einigung muss der Oberschiedsrichter ran. Unser Capitano mit Schiedsrichtererfahrung vom Rothenbaum betritt den Platz. Und wie in der Vorbesprechung macht er es kurz und gibt den Ball gut. Aquilina holt danach das Spiel zum 3:3. Sein Fitnessvorteil wird zudem immer deutlicher. Dennis hat Mühe mit seinen Aufschlagspielen („ich bin platt“) und muss dann auch eines abgeben. Das reicht seinem Gegner um auch den zweiten Satz mit 6:4 zu gewinnen. Uetersen führt mit 1.0. Das war anders geplant.
Auf dem Platz daneben müht sich Wolfgang. Das erste Spiel seit er in der Hallensaison gegen Neumünster wegen des Tennisarms aufgeben musste. Ohne echten Aufschlag und ohne Matchpraxis, ob das was wird. Mit armschonenden Kickaufschlägen startet er in den Satz. Zumindest im ersten Spiel reicht das. Danach dominiert sein Gegner mit krachenden Aufschlägen und druckvollem Grundlinienspiel. Wolfgangs Kickaufschlag mit wenig Tempo bereitet ihm kaum Probleme und der Satz geht deutlich mit 6:1 an Uetersen.
Jetzt sind auch die 32 Grad langsam zu spüren. Ohne Fitness hilft auch ein schmerzfreier Arm nichts. Was tun um Ballwechsel zu vermeiden. Von der Grundlinie wird das jedenfalls nichts. Also auf ungleichmäßiges Spiel umstellen. Viel Serve and Volley, hier und dort mal ein Stop oder ein Slice ins Halbfeld. Und siehe da, nicht nur Wolfgang auch sein Gegner kann trotz deutlicher Dominanz Fehler machen. Bis zum 3:4 sieht es dann mit den eigenen Aufschlagspielen erträglich aus. Allerdings schlägt sein Gegner immer besser auf und viele Returns landen im aus. Der Druck ist deutlich zu groß und Wolfgang kassiert das Break. Auch der zweite Satz geht 6:3 verloren. Da war nix zu holen, aber der Arn hat wenigstens gehalten. Uetersen führt mit 2:0.
Auch Siggi tut sich schwer. Sein Gegner mit sicherem Spiel von der Grundlinie. Siggi ein bisschen wie im ersten Satz gegen Bad Oldesloe ohne Zutrauen in die eigenen Schläge. Er setzt auf Fehler des Gegners, der ihm aber den gefallen nicht tut.  So gehen beide Sätze glatt an Uetersen. Jetzt steht es schon 3:0.
Die zweite Runde muss es jetzt richten, damit die Strategie wenigstens noch ein einigermaßen aufgeht.
Dirk gegen Michael Renner. Das Spiel kann lange dauern. Beide spielen von der Grundlinie ohne echte Gewinnschläge und warten meistens auf die Fehler des Gegners. Dirk sucht nur hin und wieder sein heil am Netz. Im ersten Satz kommt Dirk überhaupt noch nicht mit dem Spiel seines Gegner zurecht. Die Vorhand kommt in aller Regel ohne Tempo und sehr hoch, die Rückhand mit extremem Slice, der sich fast eingräbt. Schwer sich darauf einzustellen. Dirk verliert den ersten Satz vom Ergebnis klar mit 6:2. Das sah von außen knapper aus. Aber Dirk hat den Satz zum Eingewöhnen genutzt.
Im zweiten Satz lange Ballwechsel immer wieder mit dem besseren Ende für Dirk. Zudem rückt er häufiger erfolgreich ans Netz vor. Sein Gegner verunsichert. Selbst die sonst schier fehlerlose Rückhand segelt immer mal wieder ins aus. Der zweite Satz geht klar an Dirk: 6:2. Matchtiebreak. Der verläuft ausgeglichen. Beide übertreffen sich an Vorsicht. Der Ball segelt von T-Linie zu T-Linie, Sicherheit zuerst. Dann 9:8 für Renner Matchball. Dirk am Netz und wird überlobt …. aber ins aus. Dann 10:9 für Dirk und Matchball —aber seine Rückhand segelt seitlich ins aus. Das wäre es gewesen. Den zweiten Matchball für Uetersen kann Dirk noch abwehren, den dritten leider nicht mehr. 13.11 und damit 4:0 für Uetersen. Irgendwie nicht unser Tag.
Wie ergeht es Stephan? Sein Gegner irgendwie gewöhnungsbedürftig. Warum in den Pausen auf dem Platz bleiben?  Er setzt sich lieber hinter den Zaun auf die Zuschauerbänke. Murrt dann auch noch, als tatsächlich Zuschauer diesen Platz nutzen.
Bei Stephan wechseln im Spiel Licht und Schatten. Sein Gegner stark von der Grundlinie und auch beim Aufschlag. Stephans Tempo nimmt er mit und spielt die Bälle teilweise extrem flach an die T-Linie zurück. Bei dem recht sandigen Platz sind die nicht leicht zu nehmen. Stephan zudem teilweise noch unpräzise und bei etwas zu viel "Tempodrang" mit noch zu hoher Fehlerquote. Irgendwie nervt ihn auch sein Gegner, der den Platz ständig verläßt.
Beim Stande von 1:4 dann fast die „Auferstehung“. Stephan holt das Break zum 2:4 und bringt seinen Aufschlag danach zu Null durch. Beim nächsten Aufschlagspiel steht es wieder 30:40 gegen Uetersen. Als Stephan fragt wie es steht kommt die für die Zuschauer überraschende Antwort: 15:30 (Nanu…). Stephan macht den nächsten Punkt: das wäre jetzt eigentlich das 4:4 gewesen. So nur das 15:40. Das Spiel geht dann aber eben doch noch an Uetersen. Stefan gewinnt danach seinen Aufschlag zum 4:5 (was jetzt ja eigentlich das 5.4 gewesen wäre). Danach macht er drei leichte Returnfehler beim Aufschlagspiel seines Gegners und der Satz ist futsch.
Im zweiten Satz dann die Fortsetzung des ersten Satzes. Stephan kämpft um jeden Ball und liegt nach Ausrutschern zwei Mal sogar mit Schürfwunden am Boden. Es nützt aber leider nichts. Die Konstanz fehlt und so geht auch der zweite Satz glatt an Uetersen. Damit steht es 5:0……
Holt jetzt Önny noch den Ehren-Einzel-Punkt? Sein Gegner war schon in der Halle mit seinem abwechslungsreichem Spiel schwer zu schlagen. Läuft das Spiel jetzt anders?
Leider eher nein. Sein Gegner mit hohem Tempo vor allem beim Aufschlag und zudem extrem variablem Grundlinienspiel. Selbst auf erste Aufschläge antwortet er teilweise mit Stops. Von außen sieht das teilweise schon fast arrogant aus. Aber man darf ja so spielen. Önny findet dagegen im ersten Satz kein Mittel. Der geht mit 2:6 recht glatt an Uetersen.
Im zweiten Satz lässt der Druck etwas nach. Önny kommt besser ins Spiel und punktet wie immer mit der Vorhand. Bis zur Mitte des Satzes bleibt das Spiel so ausgeglichen. Vor allem über den Aufschlag erhöht sein Gegner aber dann wieder das Tempo. Zudem blockt er Önnys Aufschlag mit einer Art Vorhand-Slice, der schon fast wie ein Angriffsball wirkt.  Önny gerät wieder unter Druck und ärgert sich über Fehler. Abzuwarten bleibt, ob sein Schlägerwurf an den Zaunpfosten folgenlos bleibt. Klang in jedem Fall nicht gut für den Schläger. Auch der zweite Satz geht dann mit 6:3 an Uetersen. Damit seht es 6:0. Wir hatten eigentlich ein 3:3 geplant. So kann man daneben liegen.
Die Doppel sind schnell erzählt: zwei für uns, eins für Uetersen. Mit einem 2:7 geht es zum gemeinsamen Grillen.Bei einem 5:4 (so war es ja geplant) hätte es bestimmt besser geschmeckt. Aber was solls, bei reichlich Fleisch und Wurst bereiten wir uns auf die Abfahrt vor. Landesliga ist jau auch nicht schlecht.
Dies in dem Wissen, dass uns Uetersen in der nächsten Saison (Winter und Sommer) erspart bleibt. Werden zudem bestimmt nicht unser Lieblingsgegner.

 

 

         

4. Spieltag - Auswärts gegen Mürwik

Letztes Punktspiel der Saison...letzte hauchdünne Chance auf den Aufstieg!
 
Da hatten wir nach der überraschenden Niederlage unserer "Freunde" aus Uetersen gegen unseren heutigen Gegner vom TC Mürwik nun doch noch die Chance den Aufstieg zu schaffen.
Dafür war aber ein Auswärtssieg bei den Mürwikern erforderlich. Zudem mussten wir auch noch gegenüber Uetersen 1 Matchpunkt gutmachen. Zu allem Überfluss war obendrein erforderlich, dass Uetersen zu Haus gegen unsere bereits als Absteiger feststehenden Nachbarn aus Bargteheide verlieren. Es gibt günstigere Ausgangspositionen ;-)
 
Die Anfahrt ist eine der unattraktiveren gewesen, es ging schließlich in rund 2 Stunden bis kurz vor die Grenze Dänemarks...Mürwik ist ein Stadtteil von Flensburg.
Schlimmer bzw. weiter kann es nur noch werden wenn man nach Glücksburg oder gar Westerland fahren muss.
Dennoch trafen wir gut gelaunt und siegesgewiß um ca. 12:30 in Mürwik ein, dabei waren Önny, Dennis, Kurt, Wolfgang, Stephan, Sigi und unser Glücksbringer Lea, Stephans Tochter.
Bisher haben wir noch nie gewonnen wenn Lea dabei war, aber wir geben die Hoffnung nicht auf :-)

Die wäldlich gelegene Anlage mit 7 Plätzen erreichten wir nach 100m Fußmarsch. Nach und nach trudelte der Gegner auch ein, die Hälfte sprach dänisch, sah aber gar nicht dänisch aus :-D
Aber das war uns alles egal, wir wollten auf den Acker und Lea den ersten Orden an den Glücksbringerkragen nageln.

Als erster ging Dennis auf die Koppel, wie immer 2 (!) Tennistaschen dabei, niemand weiß so genau, was sich eigentlich in der zweiten Tasche befindet. Vielleicht sollte das auch für immer sein Geheimnis bleiben :-) Nach kurzem Check, welches der 3 unterschiedlichen (!) Rackets mit durchgehend mindestens 5 (!!!) Jahre alter Besaitung zum Einsatz kommen sollte ging es auch schon los. Gewohnt monoto...äh...gleichmäßig spielte Dennis den Gegner ein.
 
Parallel zu unserem "white Carribean" gingen Wolfgang und Sigi auf die Plätze. Hier entwickelte sich ein rein deutsch-dänisches Aufeinandertreffen der besonderen Art. Natürlich sahen unsere Jungs viel besser und frischer aus, aber das sind wir ja inzwischen gewohnt. Während bei Dennis das Match in vollem Gange war gingen mit ein paar Minuten Verspätung dann auch Wolfgang und Sigi ans Eingemachte.
 
Wolfgangs Gegner erwies sich als recht lauffreudig und durchaus unangenehm zu spielen, dennoch war unser "Turm von Siek" von der Dynamik und beim Hemdenwechsel überlegen. Nach 3 Spielen hatte das erste Shirt ausgedient und konnte keine Flüssigkeit mehr aufnehmen. Es wurde zum trocknen über den Zaun gehängt, wer weiß ob es bei vorhandenen 8 Shirts nicht vielleicht nochmal in die 2.Runde muss :-)
 
Sigi hatte ebenfalls einen dänischen Gegner, dessen Vorhand ein eindeutiges Indiz dafür sein musste, dass er in der Jugend mal für die chinesische Tischtennismannschaft aktiv gewesen sei. Es stellte sich aber heraus dass dies nicht so war. Und irgendwie wollte es nicht so laufen wie wir uns das vorgestellt haben. Sigi verlor den ersten Satz 3:6 und keiner wußte so recht warum. Wolfgang gab dann auch den ersten Satz ab, dabei hatte er den gefühlt schon im Sack. Und Dennis malträtierte und quälte seinen Gegner mit immer wiederkehrenden Bällen, so hart dieser auch auf die Kugel prügelte, auf der anderen Seite machte es immer und immer wieder "Plong" und das Sch...ding kam immer wieder zurück. Sinnbildlich war dann der Tiebreak, den Dennis ohne einen eigenen Punkt zu machen mit 7:0 gewann. Sein Gegner faselte zwischendurch irgendwas von "ich hör auf mit Tennis, so ne Sch....!".
 
Sigi kam einfach nichts ins Match, es stand 1:4 im zweiten Satz, Önny schickte Sigi dann als letztes Mittel 1,5m weiter ins Feld um den Return früher zu nehmen. Ein probates Mittel, schlug sein Gegner doch noch langsamer auf als Dennis. Bisher nahm Sigi die Pille immer 1m hinter der Grundlinie stehend auf Knöchelhöhe an, kurz bevor der Ball das zweite Mal aufsprang. Und plötzlich machte Sigi die Punkte: 2:4, 3:4, 4:4, 5:4...wir waren vorn, der Matchtiebreak und der Matchpunktgewinn waren zum Greifen nah, jaaaa, wir wollen diesen Punkt, wir brauchen diesen Punkt, "Sigi, mach es!"....PLONK....5:7 ging der Satz verloren und schon wieder wußte keiner warum. Schade, dass hätte Sigi fast noch umgebogen.
 
Was machte Wolfgang? Die gute Nachricht: Der Arm hat gehalten! Das ist die absolut wichtigste Erkenntnis aus diesem Match. Leider ging auch hier der zweite Satz verloren. Deutschland-Dänemark 0:2, und die Dänen sollten späte noch einen
draufsetzen...
Dennis hingegen machte das was er am besten kann, Tiebreak! Auch den zweiten Satz gewann er 7:6...Dennis liebt Gleichmäßigkeit, mag keine Veränderungen...eine Maschine eben.
1:2 aus der ersten Runde raus, wir spielten in rot/weiß, sahen blendend aus, nur das Ergebnis passte nicht zur Optik.
 
Aber es gab ja noch eine 2.Runde:
Önny, Kurt und Stephan kamen auf die Koppel.

Die Geschichte bei Kurt ist schnell erzählt: Betagte Tennis-Legende trifft auf freundlichen Nicht-Dänen mit etwas weniger Touch. German-Dynamite war vom Punkt aus bestechend, leider hatte der Gegner nicht das technische Vermögen Kurt den Ball dort hinzuspielen wo es für ihn angenehm war. Sobald es mit Bewegung zu tun hatte brachte auch die power die unter dem stramm sitzenden Shirt zu erahnen war keinen Vorteil mehr, und so sehr sich der Gegner auch anstrengte Kurt den Ball zuzuspielen gelang es einfach nicht. So wie sich zwei gleichgepolte Magneten abstoßen so ist es auch bei den Worten "Kurt" und "Bewegung". Kurzum: Das Match ging glatt verloren ;-)
 
Währenddessen verlor Stephan seinen ersten Satz, und er hat nicht viele davon verloren in den letzten Jahren (an dieser Stelle blenden wir die Schmach von Uetersen mal aus ;-P). Und wer Stephan kennt weiß sehr gut was das bedeutet. Seinem Racket stand der kalte Schweiß auf der Stirn und aus Angst vor Ende des Matches im naheliegenden Wald auf einsamer Lichtung abstrusen Voodoo-Ritualen zum Opfer zu fallen strengte es sich nochmal an, holte den zweiten Satz und hechtete zum Wohlwollen Stephan's über die Matchtiebreakziellinie. Das Racket wurde seitdem nicht mehr gesehen...
 
Önny hatte (ebenfalls blendend aussehend) in der Zwischenzeit den ersten Satz 6:3 gewonnen, im zweiten 5:4 geführt, bei eigenem Aufschlag, den er bisher im gesamten Spielverlauf nicht ein einziges Mal abgegeben hatte...Und es kam wie es kommen musste, der Aufschlag ging glatt verloren. Es kam zum Tiebreak, der ging auch verloren, dann zum Matchtiebreak, der ging auch verloren...Mist, alles war doof.
 
Wir lagen 2:4 hinten nach den Einzeln, wie sollen wir alle 3 Doppel gewinnen um hier doch noch als Sieger vom Acker zu gehen?
Bemerkenswerter Weise brauchte der Gegner gefühlt 1 Stunde um sich für die Doppelaufstellungen zu entscheiden. War unsere Doppelstärke bis Mürwik vorgedrungen? Hatten Sie Zweifel den einen Punkt zu machen? Oder sahen wir einfach nur zu gut aus?
 
Es war noch noch hell draußen als wir dann auf die Plätze gingen, wir erkannten die Gegner auch wieder und dann ging es los:
Im zweiten Doppel standen Kurt und Stephan auf dem Platz. Während Kurt die ganze Zeit über gut sichtbar war, entweder am Netz oder an der Grundlinie fest verankert, konnte man von Stephan in feinster Speedy Gonzales Manier nur Konturen erkennen die um Kurt herum über den Platz fegten. Die Doppel spielten wir übrigens in blau/weiß, was ebenfalls sehr gut aussah. Während man bei Stephan feststellen konnte dass sich diese Farbkombination sehr gut für sich sehr schnell bewegende Objekte eignet konnte der geneigte Zuschauer sich bei Kurt das ganze dann stillstehend im Detail ansehen.
Die beiden spielten einen tollen ersten Satz, nahmen sich eine kleine Auszeit im zweiten und rammten den Matchtiebreak dann in die Mürwiker Annalen.... Matchpunkt für Siek!
 
Önny und Wolfgang spielten das erste Doppel. Mit einer Return-Quote von annähenrd 99% bei einer Geschwindigkeit von Mach 2 vertrieb Önny die gegnerischen Netzspieler an die Grundlinie, und auch da schlugen die Pillen gnadenlos ein. Und wenn doch mal einer zurückkam stand der Turm mit den vielen Shirts am Netz und versenkte einen nach dem anderen. Das Doppel ging klar an uns....Matchpunkt Siek!
 
Da war ja noch was mit den Dänen :-(
Da haben die Mürwiker doch tatsächlich die Frechheit besessen, ein rein dänisches Doppel aufzustellen. Ist das eigentlich erlaubt???
Sigi hatte ja schon dänische Erfahrung an diesem Nachmittag gesammelt, jetzt bekam Dennis auch noch was davon.
Vom genauen Ablauf des Matches ist nicht viel überliefert, es ging einfach verloren....wir haben das gesamte Punktspiel 4:5 verloren...und am Ende war es dann egal.
 
Die Jungs aus Bargteheide, deren Hilfe wir gebraucht hätten, liefen mit nur 4 (!) Spielern in Uetersen auf, starteten also mit 0:3. Schade, dass ein Wettbewerb am Ende der Saison nicht mehr ernst genommen wird...

Aber letztlich war auch das egal, wir haben die Klasse gehalten und versuchen es im Winter erneut....geile Truppe!
 
Vielen lieben Dank von allen an Lea, die gnadenlos durchhielt und tolle Fotos während der Matches gemacht hat....

 

 

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